FAQ "Ausbildung zur Rhythmikpädagogik"

 

Was bedeutet die Abkürzung „RE“?

Unsere Fortbildungen sind durchlaufend nummeriert. Die Abkürzung RE ist historisch gewachsen. Sie stammt noch aus der Zeit, als man von Rhythmischer Erziehung oder rhythmisch-musikalischer Erziehung an Stelle der Rhythmikpädagogik sprach. Sie hat also auch nichts mit einem Fortbewegungsmittel bei der Anreise zu tun :-)

 

Ist der Abschluss in Deutschland anerkannt? Was bringt mir ein solcher Abschluss?

Unsere berufsbegleitende Zusatzausbildung „Rhythmikpädagogik“ ist deutschlandweit anerkannt. Der Abschluss ist durch die Zentralstelle für Fernunterricht der Länder in Deutschland zugelassen. Er schließt nach bestandener Prüfung mit dem Zertifikat „Qualifikation für Rhythmische Erziehung“ zur Rhythmikpädagogin (BWR) / zum Rhythmikpädagogen (BWR) ab.

Es ist damit möglich, sowohl als Fachkraft mit besonderer Qualifizierung an einer Einrichtung der Allgemeinbildung (Kita, Schule usw.), als auch an Musikschulen als Lehrkraft für Musikalische Früherziehung oder Rhythmik zu arbeiten oder angehende Erzieher:innen zu schulen. Ebenfalls kann man in selbstständiger Tätigkeit eigene Seminare anbieten, einen Chor gründen usw. Der Abschluss als Rhythmikpädagog:in (BWR) eröffnet ein vielfältiges Berufs- und Arbeitsfeld.

 

Muss ich Mitglied im Verein sein, um an der Ausbildung des BWR teilzunehmen?

Nein, man muss kein Vereinsmitglied sein, um an der Ausbildung oder an sonstigen Fortbildungen des BWR teilzunehmen. Als Mitglied erhält man allerdings einen vergünstigten Tarif. Das lohnt sich oft auf den Ausbildungszeitraum gesehen. …und das Beste daran? Der Mitgliedsbeitrag ist steuerlich absetzbar!

 

Für wen ist die Ausbildung zur Rhythmikpädagog:in geeignet?

Wenn du mehr Musik und intuitive Bewegung in deinen Beruf integrieren möchtest oder über Musik und Bewegung Lernprozesse fördern möchtest, dann bist du bei uns genau richtig! Genauso ist es möglich, sich mit unserer Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt neu oder breiter aufzustellen.

Unsere Ausbildung richtet sich an Menschen über 18 Jahren – egal ob Berufstätige, Studierende, Auszubildende oder auch Menschen im Ruhestand. Jede Person sollte sowohl ein Interesse am Musizieren als auch an freier Bewegung und intuitivem Tanz mitbringen. Vorerfahrungen an einem Instrument sind von Vorteil, können jedoch auch mit einer sehr intensiven Vorbereitung in Form von Einzelunterricht aufgeholt werden. Das Leiten einer Praxisgruppe ist fester Bestandteil der Ausbildung. Das Alter dieser Gruppe ist dabei nicht festgelegt. Es wird von den Auszubildenden in Absprache mit der Lehrgangsleitung ausgewählt und kann zwischen 0 bis 99 Jahren liegen. Um das erworbene Zertifikat in den Berufsalltag zu integrieren, ist eine pädagogische, therapeutische oder künstlerische Ausbildung bzw. entsprechende berufliche Praxis empfehlenswert.

 

Welche Inhalte werden in der Ausbildung vermittelt?

Der Lehrgang zur Rhythmikpädagog:in vermittelt die Qualifikation, musik- und bewegungspädagogische Prozesse in den Berufsalltag fachgerecht zu integrieren. Lehrgangsinhalte ergeben sich aus den Fächern Rhythmik, Methodik und Theorie der Rhythmik, Musik, bewegungsbezogene Improvisation und Bewegung.

Denn Rhythmik ist eine künstlerisch-pädagogische Arbeitsweise, die Musik, Bewegung und Sprache spielerisch und kreativ verbindet, um die Entwicklung der Persönlichkeit zu unterstützen. Rhythmik geht vom natürlichen Bedürfnis des Menschen nach Bewegung aus und vermittelt Lernprozesse in den Bereichen Wahrnehmung, Kommunikation und kreatives Gestalten. Im Dialog von Musik und Bewegung werden Fantasie und Kreativität, sowie nonverbale und verbale Kommunikation gefördert. Weitere Informationen finden sich auf dem Info-Flyer zur aktuellen Ausbildung.

 

Wo kann ich als Rhythmiker:in arbeiten?

Neben der bisherigen Arbeitsstelle, freuen sich Musikschulen, Schulen, Kitas und andere musikalisch begeisterte Träger oder Institutionen mit dem Schwerpunkt Musik, Bewegung oder darstellendes Spiel auf eine Bewerbung. Auch die Bereiche des offenen Musizierens (Community Music), der Inklusionspädagogik und der Geragogik stehen offen. Mit der Rhythmikausbildung bekommt man einen breiten Methodenkoffer an die Hand.

 

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Alle Informationen zu den Kosten für den Lehrgang, Unterkunft und Verpflegung finden sich auf dem Info-Flyer und auf unserer Website. Hinzu kommen eventuell Kosten für die Beschaffung der Pflichtliteratur – diese kann nach eigenem Bedarf gekauft, geliehen oder anderweitig beschafft werden. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung richten sich nach den aktuellen Preislisten unserer Kooperationspartner:innen, auf die wir leider keinen Einfluss nehmen können.

Noch ein abschließendes Wort: Im Internet kursieren zahlreiche Fort- und Weiterbildungen, die unserer Ausbildung ähnlich sind. Nicht selten schließen auch sie mit einem Zertifikat ab, sind dabei aber billiger und kürzer und finden zum Teil sogar in Gänze online statt. Wir wenden uns bewusst von einem solchen Modell ab. Rhythmik lebt vom gemeinsamen Gestalten in Musik und Bewegung und zwischenmenschlichen Miteinander. Zudem ist es uns wichtig, unsere Auszubildenden auch in ihrer pädagogischen und künstlerischen Entwicklung zu begleiten – und dies braucht Zeit. Auch ist unser Abschlusszertifikat wirklich etwas wert: Es ist von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht zugelassen. Diese Behörde dient der Wahrung des Fernunterrichtsschutzgesetzes (https://zfu.de/zfu). Unser Abschluss ist also in ganz Deutschland gültig und nicht privatwirtschaftlich getrieben. Da wir im Kontakt mit den Rhythmikverbänden in Österreich und der Schweiz stehen, ist er auch zum Teil in diesen Ländern bekannt und anerkannt.

 

Ist es möglich, die Ausbildung des BWR als Bildungsurlaub anerkennen zu lassen?

Wir bemühen uns für die Ausbildung die Anerkennung von Bildungsurlaub zu ermöglichen. Wenn das in Frage kommt, dann bitte unbedingt vorher Kontakt mit unseren Ansprechpersonen für Information/Organisation aufnehmen! Die bürokratischen Hürden für die Anerkennung werden von Jahr zu Jahr sowohl für die Institutionen, als auch für die Einlösenden höher. Hier finden sich offizielle Informationen: https://bildungsurlaub.de/infos

 

Die Ausbildung wird von einem Verein angeboten. Habe ich dadurch Nachteile?

Nein, der Zusatz e.V. betrifft nur die übergeordnete Organisationsstruktur. Für unsere Mitglieder und Auszubildenden entstehen keine Nachteile. Eine Mitgliedschaft ist für die Teilnahme an unseren Angeboten nicht verpflichtend.

 

Über Rhythmik ist nur sehr wenig in öffentlichen Publikationen zu lesen. Woran liegt das?

Diese Frage lässt sich gar nicht so leicht beantworten. Die Kinderschuhe der Rhythmik gehen zurück in den Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals erregte der Musikpädagogen Emile Jaques-Dalcroze großes Aufsehen mit seiner Methode, musikalische Parameter in Bewegung umzusetzen. Bis in die 90er-Jahre war das Fach in Deutschland sehr populär und zählte zu den großen Studiengängen einer Musikhochschule. Dann jedoch wurden die Gelder knapper und es gab kostengünstigere Studiengänge, die ähnliche Ziele verfolgten.

Auch lebte die Rhythmik schon immer davon, sowohl ein eigenständiges Fach, als auch eine Methode zugleich zu sein. So finden sich in verschiedenen, heute fest etablierten, künstlerischen und pädagogischen Strömungen zahlreiche Methoden der Rhythmik, die jedoch längst nicht mehr als solche benannt werden.

Wer sich in der Musiktheorie auskennt, dem ist sicher die Nähe zur gleichlautenden musikwissenschaftlichen Lehre vom Rhythmus aufgefallen. Daher wird – bislang noch ohne Ergebnis – in Fachkreisen diskutiert, eine andere Fachbezeichnung zu finden. Dies führt aktuell zu Verwirrung, denn Literatur zur Rhythmisch-musikalischen Erziehung oder Rhythmik findet sich nun auch unter Schlagworten wie „Musik und Bewegung“.

Zu guter Letzt, wer bei uns eine Ausbildung beginnt, wird dies selbst schnell merken: Die Rhythmik lebt von der praktischen Erfahrung. Es ist zum Einen schwer, diese in verständliche Worte für eine Publikation zu übertragen. Zum Zweiten möchte man lieber unterrichten und Erlebnisse vermitteln, als darüber vom Schreibtisch aus zu publizieren. Daher ist der Ertrag an wissenschaftlicher Literatur nur sehr gering.

Dies sind nur einige Gründe als Antwort auf die Frage, warum man nur selten den Begriff „Rhythmik“ findet. Es ist immer von Vorteil, sich mit den Wurzeln einer pädagogischen Methode zu beschäftigen, um dann seinen eigenen Weg zu gehen.

 

Es bleiben offene Fragen oder du möchtest noch mehr wissen? Melde dich!

Klaus Groth / Kathrin Habich
info@bw-rhythmik.de
0157 37240927 (auch für Textnachrichten)